Begehung Toteisloch Waltershofen | | Drucken | |
Was, bitte schön, ist denn ein "Toteisloch"? Um das zu erkunden trafen sich 15 interessierte Personen am Toteisloch Waltershofen.
Armin Kohler von ELK - Entwicklung Lebensraum Kißlegg e.V - begrüßte die Interessierten mit Informationen zur Region in den Kaltzeiten und zum Natur-denkmal. In den Kaltzeiten zogen sich verschiedene Gletscher in unserer Region bis zum Bussen vor, diese wirkten prägend für die Landschaft. Die Hinterlassenschaften der Gletscher sind unter anderem Täler, Tröge, Flüsse, Toteisseen, Moore, Drumlins und erratische Blöcke (Findlinge). Toteislöcher sind verlorene Eisblöcke, welche mit Sedimenten bedeckt waren und erst nach Jahren abtauten. Die Eisblöcke waren nach dem Rückzug der Gletscher vor mehr als 10 000 Jahren - der "Würmeiszeit" - zurückgeblieben. Das Toteisloch ist ein Naturdenkmal. Alle Naturschutz-, Landschaftsschutz- gebiete und Naturdenkmäler sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz kartiert und geschützt. Was so unscheinbar wirkt, ist von großer Bedeutung, da hier Pflanzen - und Artenschutz intensiv betrieben werden könnte. Ergänzende Infos - "Wasser im Allgäu und in Oberschwaben" - wurden von Wolfram Benz (Eglofs) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank Herr Benz! (U.a. Auszüge aus dem Buch "Einblicke in die Landschaftsgeschichte des Westallgäus" - Wolfram Benz; Verlag Allgäu, ISBN: 978-3-931951-85-6) Interessantes zur Landschaftsgeschichte des Westallgäus gibt es u.a. im Museum in Eglofs im Bereich: "Aus der Landschaftsgeschichte des Westallgäus - Steine, Klima, Fossilien und Mineralien". Robert Bauer vom Landschaftserhaltungsverband Ravensburg führte die Gruppe durch die Nasswiese bzw. das Zwischenmoor. Diese bietet vielen Pflanzen und Tieren, die vom Aussterben bedroht oder gefährdet sind, ein Milieu in dem sie überleben können. Der Wasserhaushalt des Gebietes ist durch verschiedene Ursachen, wie starkes Wachstum von Büschen und Bäumen, stark gestört. Noch bis vor etwa 30 Jahren wurde das Feuchtgebiet einmal im Jahr gemäht, die Mahd wurde per Hand aus dem Feuchtgebiet herausgeholt und "gheibet". Diese diente dem Vieh als "Schtreibe", diese war für die Landwirt-schaft wichtig. "Des Loch war domols frei", wusste Frau Frommknecht die ehemalige Bäuerin und Besitzerin zu erzählen. Die Artenbestimmung mit Seggen, Binsen, Gräser, Weidearten und sonstigen Feuchtwiesenpflanzen waren sehr interessante Inhalte der Führung durch Robert Bauer. Der Weichstendel war in Waltershofen beheimatet! Diese Pflanze gehört zu einer der kleinsten und seltensten vom Aussterben bedrohten Orchideenart in Europa. Er steht auf den Roten Listen und ist unter strengstem Schutz. Mit Hilfe von ELK wird seit 2015 eine regelmäßige Pflege durchgeführt, nur so ist dieses wertvolle Kleinod langfristig zu erhalten. Über poststelle(at)elk-kisslegg.de kann Kontakt aufgenommen werden, um zum Erhalt beizutragen. Liste der Pflanzen (Auszug):
Das Ergebnis der Erkundung war: viele Pflanzen = viele Insekten u. Tiere!!Als Erhaltungsmaßnahmen wurden
Die Veranstaltung lief unter dem Motto: "Artenvielfalt". Diese wird in Kißlegg in Zusammenarbeit mit der BUND Ortgruppe Kißlegg/Argenbühl , ELK e.V. u. der BI ERLE e.V. im Jahr 2018 durchgeführt. Weitere Veranstaltungen sind u.a.:
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Der Ferienhof Riehlungshöhe
Familie Spiess
Riehlingshöhe 3
88353Kißlegg
Ihr Partner für Erd-
arbeiten u. Betonlieferung
Werner Harlacher
Gamsweg 8, 8353 Kißlegg
Tel. 07563/1705
Netzwerk Naturschutz Allgäu-Oberschwaben
BI Haistergau e.V.
BI BREMN e.V.
BI Röschenwald e.V.
Natur- und Kulturlandschaft Altdorfer Wald e.V.
Verein für Landschaftspflege, Artenschutz & Biodiversität e.V. (VLAB)
BBIWS
Stiftung Wilde Argen
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